GB 2017
Die Volksbank Hunsrück-Nahe eG lehnt eine geplante Vergemeinschaftung der Einlagensicherung in Euro- pa ab! Auch im Jahr 2017 konnten die 915 Volksbanken und Raiff- eisenbanken wieder an ihre guten Geschäftsergebnisse der Vorjahre anknüpfen. Sie wuchsen sowohl im Einlagen- als auch im Kreditgeschäft und konnten ihre Marktanteile gegenüber den Mitbewerbern ausbauen. Das Wachstum zeigt, dass die Mitglieder und Kunden dem nachhaltigen Geschäftsmodell der Kreditgenossenschaften vertrauen. Auch die Volksbank Hunsrück-Nahe eG kann für das abge- laufene Geschäftsjahr einen soliden Geschäftsverlauf aus- weisen. Mit der Entwicklung der Vermögens-, Risiko- und Ertragslage können wir insgesamt zufrieden sein. Sorgen bereitet uns der wiederholte Vorstoß des EZB-Prä- sidenten Mario Draghi, die Einlagensicherung in Europa zu vergemeinschaften. Es ist zu befürchten, dass sich Europa zunehmend in eine Transferunion verwandeln wird. Haf- tung und Risiko fallen bei einer Zentralisierung des Einle- gerschutzes weit auseinander. In den Banken der südeuro- päischen Länder lasten immer noch ungelöste Kreditrisiken von mehreren hundert Milliarden Euro. Für deren Abbau werden wohl noch viele Jahre benötigt. Auch von einer notwendigen Harmonisierung des Insolvenzrechtes ist in Europa nicht viel zu merken. Sollen etwa Kreditausfälle bei Banken in anderen europäischen Ländern mit Mitteln der Einlagensicherung bedient werden, weil in einem Land Kreditsicherheiten, die werthaltig sind, nicht verwertet werden dürfen? Die Kreditgenossenschaften in Deutschland haben seit 84 Jahren ein bewährtes Sicherungssystem, welches den Spa- rern aufgrund des Institutsschutzes ein Schutzniveau bie- tet, das weit über die gesetzlich garantierte Höchstsumme von 100.000 Euro hinausgeht. Das schafft Vertrauen in das Finanzsystem als Ganzes. Die Volks- und Raiffeisenbanken haben in der letzten Finanzkrise, im Gegensatz zu anderen Kreditinstituten, gezeigt, dass sie gemäß den Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwal- tung von Friedrich Wilhelm Raiffeisen der Hilfe des Staates nicht bedürfen. Wir danken allen, die uns im vergangenen Jahr ihr Vertrauen geschenkt und zu dem guten Ergebnis der Bank beigetragen haben. Auf einzelne Entwicklungen wird im Folgenden näher eingegangen. BILANZSUMME Die Bilanzsumme der Volksbank Hunsrück-Nahe eG er- höhte sich im Geschäftsjahr 2017 um 1,8 Mio. EUR auf 1.221,2 Mio. EUR. Dies entspricht einem Wachstum von 0,1 %. Sowohl der Anstieg der Kundenforderungen als auch der Zuwachs der Kundeneinlagen haben zu diesem Wachstum beigetragen. Das Wachstum der Kundenforde- rungen konnte durch eine Erhöhung der Kundeneinlagen vollständig refinanziert werden. Aufgrund der hohen Kun- deneinlagen ist unser Haus weitgehend unabhängig von der mittel- und langfristigen Refinanzierung am Geld- und Kapitalmarkt. Bilanzsumme in Mio. EUR 2017 2016 Veränderung 1.221,2 1.219,4 1,8 FORDERUNGEN AN KUNDEN Unsere Forderungen an Kunden konnten im Berichtsjahr um 7,8 Mio. EUR oder 1,4 % auf 549,9 Mio. EUR gestei- gert werden. Ausgelöst wurde das Wachstum durch eine rege Nachfrage nach privaten Wohnungsbaukrediten und eine gestiegene Investitionstätigkeit im gewerblichen Be- reich. Die niedrigen Finanzierungskosten und die gute Wirtschaftslage wirken sich zudem stimulierend auf die Kreditnachfrage aus. Kredite mit langfristigen Zinsfest- schreibungen geben unseren Kunden Sicherheit. Sie sind damit über einen langen Zeitraum vor Zinsänderungsri- siken und damit vor Unsicherheiten über die zukünftige Zins- und Tilgungsbelastung geschützt. Unsere Kreditfor- derungen haben wir am Jahresende vorsichtig und nach bankmäßigen Grundsätzen bewertet. Für erkennbare bzw. latente Risiken wurden in angemessener Höhe Einzel- bzw. Pauschalwertberichtigungen gebildet. Die erhöht latenten Risiken sind vollständig durch Vorsorgereserven und den Fonds für allgemeine Bankrisiken abgedeckt. Besondere branchenbezogene bzw. größenstrukturbedingte Risiken sind in unserem Forderungsbestand nicht erkennbar. Die Kundenforderungen teilen sich nach Restlaufzeiten folgen- dermaßen auf: Kundenforderungen in Mio. EUR 2017 2016 Veränderung Restlaufzeit bis 1 Jahr 108,4 105,3 3,1 Restlaufzeit 1–5 Jahre 156,1 158,6 -2,5 Restlaufzeit über 5 Jahre 285,4 278,2 7,2 Gesamt 549,9 542,1 7,8 08 BERICHT DES VORSTANDES
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