GB 2017
Die Mittelbeschaffung wurde zum einen um 39 Mill. EUR bzw. 20,3 % reduziert, weil ausreichend Kundengelder zur Finanzierung zur Verfügung standen. Daneben fanden umfangreiche Umschichtungen statt. Ein beachtlicher Anteil der kurzfristigen Geldaufnahme bei der DZ Bank erfolgt inzwischen zu negativen Zinsen, wovon die Ertragslage der Bank profitiert. Die Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank wurden entsprechend abgebaut. Komplexes Risikomanagement Ein umfassendes Risikomanagementsystem zur Identifi- zierung und Steuerung sämtlicher mit dem Bankgeschäft verbundener Risiken ist seit Jahren eine unabdingbare aufsichtsrechtliche Anforderung und erfährt eine kontinu- ierliche Weiterentwicklung. Ziel des Risikomanagements ist es, Art und Umfang möglicher Risiken zu quantifizie- ren, um den Entscheidungsträgern der Bank jederzeit ein zuverlässiges Bild darüber zu vermitteln, ob die be- stehenden Risiken vertretbar sind oder die Risikotrag- fähigkeit der Bank in unangemessener Weise belasten. Dabei erfolgt keine rein statische Betrachtung im Hinblick auf die aktuell erkennbaren Risiken, sondern vielmehr eine differenzierte Simulation der Rahmenbedingungen wie z.B. Zinsänderungen oder konjunkturelle Eintrü- bungen, um die Wirkungen auch in einem dynamischen Umfeld abbilden zu können. Neben den Ausfallrisiken im Kundenkredit- wie auch im Bankeigengeschäft haben Zinsänderungsrisiken ange- sichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus mit seinen Auswirkungen auf die Festzinsbestände der Aktiv- und Passivseite der Bilanz aktuell den höchsten Stellenwert und bedürfen einer permanenten Überwachung. Daneben können Liquiditätsrisiken durch Abhängigkeiten von Großeinlegern oder operationelle Risiken durch Organisationsdefizite negative Auswirkungen auslösen. Alle Risiken sind durch entsprechende Budgets unterlegt, die in ihrem Ausmaß abhängig sind von der laufenden Ertragskraft, bestehenden Reserven oder der Vermögens- substanz. Dieser Ansatz, der seit der Finanzmarktkrise konsequent verfolgt wird, zielt darauf hin, dass Banken nur solche Risiken eingehen, die nach Art und Umfang bekannt und beherrschbar sind. Absolut solide Vermögenssituation Die Vermögenssituation oder auch Eigenmittelausstat- tung der Bank ist seit Jahren überdurchschnittlich und in ihrer Struktur vorteilhaft. Aufgrund der vergleichsweise geringen Geschäftsguthaben fällt die Dividendenzahlung regelmäßig niedrig aus, so dass ein erheblicher Teil des jeweiligen Jahresüberschusses den Reserven und Rück- lagen zugeführt werden kann. Vorbehaltlich der Zustim- mung durch die Vertreterversammlung sollen die Ergebnis- und sonstigen Rücklagen erneut mit mehr als 2 Mill. EUR dotiert werden, so dass sich das offen aus- gewiesene Eigenkapital nach Abzug der vorgesehenen Dividende und unter Einbeziehung des Fonds für allge- meine Bankrisiken, der einen Betrag von 28 Mill. EUR aufweist, insgesamt auf 90,2 Mill. EUR beläuft. Mit einer Kernkapitalquote von 15,8 %, bezogen auf die risiko- gewichteten Aktivpositionen der Bilanz, ist die Bank komfortabel aufgestellt. Eine ausreichende Eigenmittelausstattung in Verbindung mit einer entsprechenden Ertragskraft ist nicht nur ein Zeichen von Solidität und erfolgreicher Geschäftspolitik, 10 119. Geschäftsjahr | Waldecker Bank eG 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 23,4 24,9 28,3 30,2 37,8 39,5 42,9 47,2 67,0 71,8 75,7 80,6 84,0 87,1 90,2 Bilanzielles Eigenkapital in Mill. € ; nach Ergebnisverwendung Rücklagen Geschäftsguthaben Gewinnzuweisung EK-Sonderposten §340g HGB
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