GB 2020

04 Das Geschäftsjahr 2020 – ein Jahr der besonderen Herausforderungen! Liebe Mitglieder und Kunden, das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Deutsch- land stand 2020 ganz im Zeichen der Pandemie, die größte Herausforderung seit Jahrzehnten. Leider ist zu befürchten, dass sie uns noch eine Weile begleiten wird. Auch in der Finanzwirtschaft sind die Auswirkungen und ihre Folgen zu spüren. In den Monaten März und April des vergangenen Jahres kam es bundesweit zu einem weitgehenden Still- stand des Wirtschaftslebens und einem Einbruch der Kon- junktur. Die Finanzmärkte reagierten entsprechend, die Ak- tienkurse brachen dramatisch ein und gingen weltweit auf Talfahrt. Durch das beherzte Eingreifen der Notenbanken und durch die diversen nationalen Wirtschaftshilfen konn- ten sich die Finanzmärkte rasch erholen. Trotz umfangreicher Stützungsmaßnahmen der öffentlichen Hand ist die deutsche Wirtschaft durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im vergangenen Jahr nach einer zehnjährigen Wachstumsphase in eine Rezession einge- treten. Dabei waren Industriebranchen weniger betroffen, während der Servicesektor mit Einzelhandel, Gaststätten, Kultur oder persönlichen Dienstleistungen aufgrund meh- rerer Lockdowns die höchsten Einbrüche erlebte. Umso mehr freut es uns, dass wir in diesem außergewöhn- lichen Geschäftsjahr für die Volksbank Hunsrück-Nahe eG ein gutes Fazit ziehen können. Die solide Entwicklung der Bank in den letzten Jahren konnte fortgesetzt werden, wie Sie dem folgenden Bericht des Vorstandes entnehmen kön- nen. BILANZSUMME Die Bilanzsumme der Volksbank Hunsrück-Nahe eG konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich um 124,7 Mio. EUR auf 1.431,9 Mio. EUR gesteigert werden. Dies entspricht einem Wachstum von 9,5 %. Der Anstieg der Bilanzsumme ist im Wesentlichen auf den Zuwachs bei den Kundenein- lagen zurückzuführen. Daneben erhöhten sich im abgelau- fenen Geschäftsjahr auch die Kundenforderungen und die Bankenrefinanzierungen. Bilanzsumme in Mio. EUR 2020 2019 Veränderung 1.431,9 1.307,2 124,7 FORDERUNGEN AN KUNDEN Im Geschäftsjahr 2020 waren wir als regionale Bank in ho- hem Maße als Kreditgeber gefragt und gefordert. Mit Hilfe von zinsgünstigen Förderkrediten und bankeigenen Darle- hen konnten wir die negativen Folgen der COVID-19-Pan- demie für unsere Privatkunden und insbesondere für unsere gewerblichen Kunden abmildern und deren Zahlungsfä- higkeit im Verlauf des Jahres sicherstellen. Das Antragsauf- kommen der Kunden war insbesondere im ersten Halbjahr des abgelaufenen Geschäftsjahres sehr hoch. Unsere Kun- denforderungen erhöhten sich im Berichtsjahr insgesamt um 29,6 Mio. EUR oder 5,0 % auf 624,5 Mio. EUR. Dieser Anstieg lag über unseren ursprünglichen Planwerten. Die Zuwächse betrafen sowohl das Privatkundengeschäft als auch das gewerbliche Kreditgeschäft. Die Finanzierungen im Privatkundengeschäft entfielen zum überwiegenden Teil auf Kredite für den Wohnungsbau. Die niedrigen Finanzie- rungskosten haben sich unterstützend auf die Entwicklung des Kreditgeschäftes ausgewirkt. Den Anteil von Schuld- scheindarlehen an größere mittelständische Unternehmen haben wir zur Beimischung unseres Kreditportfolios leicht ausgebaut. Unsere Kundenforderungen sind unter Risiko- gesichtspunkten breit gestreut. Die Kreditforderungen ha- ben wir am Jahresende vorsichtig und nach bankmäßigen Grundsätzen bewertet. Für erkennbare bzw. latente Risiken wurden in angemessener Höhe Einzel- bzw. Pauschalwert- berichtigungen gebildet. Diese sind in den entsprechenden Aktivposten abgesetzt worden. Die erhöht latenten Risiken sind vollständig durch Vorsorgereserven und den Fonds für allgemeine Bankrisiken abgedeckt. Die aufsichtsrechtlichen Kreditgrenzen haben wir im Berichtszeitraum eingehalten. Besondere branchenbezogene bzw. größenstrukturbe- dingte Risiken sind in unserem Forderungsbestand nicht erkennbar. Die Kundenforderungen teilen sich nach Rest- laufzeiten folgendermaßen auf: Kundenforderungen in Mio. EUR 2020 2019 Veränderung Restlaufzeit bis 1 Jahr 99,3 102,8 -3,5 Restlaufzeit 1–5 Jahre 183,9 170,9 13,0 Restlaufzeit über 5 Jahre 341,3 321,2 20,1 Gesamt 624,5 594,9 29,6 EINLAGEN VON KUNDEN Bei den Kundeneinlagen konnten wir im abgelaufenen Ge- schäftsjahr einen beispiellosen Zuwachs verzeichnen. Unse- re Kundeneinlagen sind um 99,5 Mio. EUR auf 1,112 Mrd. EUR angestiegen. Das Wachstum betrug 9,8 %. In einem Umfeld der Niedrigzinsphase werden immer höhere Geld- vermögensanteile dauerhaft auf täglich fälligen Sichtein- lagen zwischengeparkt. Längerfristige und damit weniger liquide Einlagen verzeichnen entsprechende Abflüsse. Da zu befürchten ist, dass die durch die COVID-19-Pandemie verstärkte Niedrigzinsphase weiter andauern wird und eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank auf absehbare Zeit nicht zu erwarten ist, wird mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung zu rechnen sein. Aufgrund der Negativzinsen der Europäischen Zentralbank stellt diese Entwicklung die Banken und Sparkassen vor große Herausforderungen. BERICHT DES VORSTANDES

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